Fluoxetin – Ein Überblick über Wirkung, Anwendung und Risiken
Was ist Fluoxetin?
Fluoxetin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und wird zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen eingesetzt. Es ist unter dem Webseite Handelsnamen Prozac sowie unter anderen Generika erhältlich.
Wirkmechanismus:
Fluoxetin beeinflusst den Serotoninspiegel im Gehirn. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der maßgeblich die Stimmung, den Antrieb und das emotionale Gleichgewicht beeinflusst. Fluoxetin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen – so bleibt mehr Serotonin im synaptischen Spalt verfügbar. Dies führt zu einer stimmungsaufhellenden und stabilisierenden Wirkung.
Anwendungsgebiete:
Fluoxetin wird zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:
- Depressionen (Major Depression)
- Zwangsstörungen (OCD)
- Bulimia nervosa (Essstörung)
- Panikstörungen
- Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS)
In manchen Fällen wird Fluoxetin auch „off-label“, also außerhalb der zugelassenen Indikationen, eingesetzt – zum Beispiel bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) oder sozialen Phobien.
Dosierung:
Die übliche Anfangsdosis liegt bei 20 mg täglich. Die Dosis kann je nach Wirkung und Verträglichkeit angepasst werden, maximal jedoch meist 60 mg pro Tag. Die volle Wirkung tritt häufig erst nach 2–4 Wochen ein.
Nebenwirkungen:
Wie bei allen Medikamenten können Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten gehören:
- Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
- Schlaflosigkeit
- Nervosität, Unruhe
- Kopfschmerzen
- Schwitzen
- Libidoverlust oder sexuelle Funktionsstörungen
Seltener, aber ernst zu nehmen sind:
- Suizidgedanken, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Serotonin-Syndrom bei Kombination mit anderen serotonergen Substanzen
- Hyponatriämie (niedriger Natriumspiegel im Blut)
Wechselwirkungen:
Fluoxetin kann mit vielen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen, z. B. mit:
- MAO-Hemmern
- anderen Antidepressiva
- Antikoagulanzien (z. B. Warfarin)
- bestimmten Schmerzmitteln (Tramadol, NSAIDs)
Absetzen von Fluoxetin:
Ein langsames Ausschleichen wird empfohlen, auch wenn Fluoxetin eine vergleichsweise lange Halbwertszeit hat. Plötzlicher Entzug kann zu Absetzsymptomen führen, darunter:
- Schwindel
- Reizbarkeit
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
Wichtige Hinweise:
- Während der Einnahme sollte regelmäßiger Kontakt mit dem behandelnden Arzt bestehen.
- Alkohol sollte möglichst vermieden werden.
- Schwangere und Stillende sollten die Einnahme nur nach ärztlicher Rücksprache beginnen oder fortsetzen.
Fazit:
Fluoxetin ist ein wirksames und vielfach erprobtes Antidepressivum mit einem breiten Anwendungsspektrum. Die Behandlung sollte individuell angepasst und engmaschig ärztlich begleitet werden. Geduld ist wichtig – erste spürbare Verbesserungen zeigen sich oft erst nach mehreren Wochen.